Der Schirk der demokratischen Wahlen



بسم ال الرحمن الرحيم

Um zu erkennen warum es Schirk ist an den demokratischen Wahlen teilzunehmen, müssen wir erst verstehen was die Demokratie ist.

Demokratie bedeutet Volksherrschaft und leitet sich aus den griechischen Worten δῆμος [demos=Volk] und κρατία [kratia=Herrschaft] ab. Der Grund ist, dass die Demokratie [Δημοκρατία] sich schon im antiken Griechenland (800 v. Chr.) entwickelte.

Die antiken Griechen, von welchen viele „große“ Philosophen hervorgingen, waren sehr freiheitsliebende Menschen. Sie wollten nicht, dass ein König oder sonstiger Herrscher oder ein göttliches Buch über sie herrschen sollte. Nichteinmal ihre vielen Gottheiten, welchen sie treu ergeben waren, sollten über sie herrschen. Das war natürlich auch nicht möglich, denn ihre Götter konnten ihnen keine Offenbarung herabsendten, worin Richtlinien und eine Gesetzgebung enthalten waren, wie es in der Ergebenheit zu Allah (Islam) schon immer der Fall war. Der Erschaffer der Himmel und der Erde, Allah sagt: {Und Allah gab ihm (David) die Herrschaft und die Weisheit und lehrte ihn von dem, was Er wollte.}1 und Allah sagt: {Nun, Wir gaben der Sippe Ibrahims die Schrift und die Weisheit und gaben ihnen gewaltige Herrschaft.}2 und Allah sagt: {Für jeden von euch (Gesandten) haben Wir eine Gesetzgebung und eine deutliche Richtlinie festgelegt.}3

Aus allen Perspektiven, wie der Benennung, der Entwicklung, dem Ziel und dem Zweck geht hervor, dass der Sinn der Demokratie nichts anderes ist, als dem Volk die Souveränität (lat. Superanus=Überlegenheit), d.h. das Recht der vollkommenen Selbstbestimmung und die höchste Letztentscheidungsbefugnis im Staat, zuzusprechen. Daher man überträgt die absolute Souveränität der Herrschaft, dem Volk, die wiederum Volksvertreter (Einzelpersonen oder Parteien) in die Parlamente wählen, damit diese in ihrem Namen Gesetze erlassen und mit diesen aus eigenen Gelüsten und Vorstellungen zusammengebastelten Gesetzen regieren. Dies sind deutliche Tatsachen und jeder Jurist wird einem nichts anderes sagen können.

Natürlich weiß jeder Muslim, dass diese Dinge vollkommener Kufr und Schirk sind. Denn jeder Muslim weiß -und Allah gebührt der Dank-, dass die Souveränität, das Recht der vollkommenen Selbstbestimmung oder die höchste Entscheidungsbefugnis in allem – niemand anderem zugesprochen werden kann außer Allah. Und dazu ist nicht viel Wissen erforderlich, doch dieses Wissen ist von gewaltigem Ausmaß – wer also das nicht weiß, der ist nicht von den Muslimin, er ist ein Muschrik egal wie oft er Dhikr macht, morgens mühevoll zum Gebet aufsteht, oft fastet, Qur’an auswendig kann oder alle gemeinschaftlichen Gebete macht; er ist und bleibt ein Muschrik.

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1  Al-Quran al-Karim 2:251
2  Al-Quran al-Karim 4:54
3  Al-Quran al-Karim 5:48





Wie ist das zu verstehen? Die Erklärung ist einfach:

Wer Allah nicht in allem als den Höchsten ansieht und z.B. Ansichten hat bzw. Aussagen oder Handlungen begeht, die aufweisen, dass jemand anderes in irgend einem Bereich einen höheren oder gleichwertigen Rang als Allah einnimmt, sei es in...

… Liebe, Vertrauen, Hoffnung, Furcht, Unterwerfung, Bitten, Gefolgschaft, Aufopferung, Urteilsfindung, Gehorsam...

… der hat Allah in einem Ausmaß beleidigt, dass Er, der Gepriesene und Erhabene, ihn auf ewig in die Hölle verdammt, wenn er darauf stirbt.

In manchen Dingen „kennt“ Allah von vornherein überhaupt kein „Pardon“ und diese dürfen in keinster Weise und in keinem Ausmaß, in nichteinmal 0,01% jemand anderem entgegengebracht
werden. Diese sind:

Recht der Anbetung,
 
Recht der Anrufung,
 
Allmacht,
 
Allwissen,
 
Recht der Gesetzgebung
 
Recht der Entscheidungsbefugnis.

Die letzten zwei Punkte betreffen das Thema der Demokratie. Wie jeder Mensch weiß, sei er nun ein Ungläubiger oder ein Gläubiger (d.h. Muslim), dass diese zwei Dinge in der Demokratie dem Staat, welcher wiederum das Volk vertritt, zugeschrieben werden. Im Islam werden sie nur Allah zugeschrieben und keinesfalls jemand anderem. Wer es doch tut, egal wer er ist, wie wissend oder unwissend er ist, der ist ein Muschrik. Allah, der Erhabene, sagt: {Oder haben sie etwa Schuraka4, die ihnen vom Din5 an Gesetzen erlassen haben, was Allah nicht erlaubt hat?}6 und Allah sagt: {Der Hukm7 liegt doch nur bei Allah. Er hat befohlen, dass ihr nur Ihm dient. Das ist der geradlinige Din, allerdings wissen (es) die meisten Menschen nicht.}8 und Allah sagt: {und Er beteiligt an Seinem Hukm niemanden.}9 und Allah sagt: {Der Hukm ist für niemanden, außer für Allah.}10

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4 Teilhaber bzw. Partner
5 Lebensweise/Religion
6 Al-Quran al-Karim 42:21
7 Urteil, Entscheidung, Befehlsgewalt, Regentschaft
8 Al-Quran al-Karim 12:40
9 Al-Quran al-Karim 18:26
10 Al-Quran al-Karim 12:67




Somit ist zusammenzufassen:

»Das Recht der Gesetzgebung und die höchste Entscheidungsbefugnis« ist die Göttlichkeit in diesem jeweiligen Bereich.


Durch Verdeutlichung dieser Realität und durch Aufzeigen der Tatsachen, welche im Eigentlichen ohnehin verständlich und klar sind, da das Wissen darüber in den Schulen der Muschrikin gelehrt und geprüft wird, ist das Urteil über einen Menschen, der Wählen geht, das eines Götzendieners bzw. eines Muschrik. Er hat durch seine Wahlteilnahme, Allah das Volk (demos) als Gott bzw. Angebeteten
beigestellt.

Wer zur Wahl aufruft oder sich zur Wahl aufstellt, der ist ein Taghut, da er eine Führung im Kufr ist und jede Führung im Kufr ist ein Taghut. Shaykh Abdullah ibnu Abdurrahman Abu Batin sagte: „Das Wort Taghut umfasst jeden, der außer Allah angebetet wird, sowie jeden Führer der Irrleitung, der zum Unwahren aufruft und es beschönigt.“11

Wer still ist und keine Predigten gegen diesen Schirk hält, nicht davon wegruft und Gleichgültigkeit darüber zum Ausdruck bringt, der ist auch ein Kafir und nichts als ein stiller Satan (vor allem jene, die sich als Prediger aufführen und denken, sie würden die Menschen zum Islam aufrufen). Wenn sie still über diesen und andere Arten des Schirk sind, dann sind sie Kuffar und Heuchler, vor denen gewarnt werden muss.

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11  Ad-Duraru-s-Saniyyah Band 2, Seite 301/302



 
Man muss sich vor allem vor den Aufrufen der Muschrikin hüten, da sie mit der Propaganda und all ihren medialen Mitteln die Menschen zu ihrem Götzendienst bringen wollen.

Sie fordern die Menschen im Fernsehen, Radio, Internet, auf Plakaten uvm. auf, den falschen Gottheiten das Recht der Gesetzgebung zuzusprechen! Dabei versprechen sie den Menschen allgemeine Dinge des Lebens, wie Arbeit, Sicherheit, Gesundheit, Wohlstand usw. Man soll sie bloß als Gottheiten anerkennen.

Egal wie verschieden die Muschrikin sind. Jedoch in ihrer Religion, Lebensweise und Ideologie sind sie sich alle einig. Wer einig mit ihnen ist, der ist von ihnen. Wer Wählen gegangen ist, der ist zum Muschrik geworden, er muss durch Reue (Taubah) zu Allah zurückkehren, sowie es Allah, der Erhabene, sagt: {Und wenn sie Taubah (vom Schirk) machen und das Gebet verrichten und die Zakah entrichten, so sind sie eure Brüder im Din.}12

Eine Shubha13 welche viele Prediger und „Gelehrte“ bringen ist, dass man wegen einer Maslaha14 wählen dürfte. Dies dadurch, dass man das kleinere Übel unter all den Kandidaten bzw. Parteien wählen sollte, sowie jene Kandidaten die sich für die Interessen und Belange der Muslime einsetzen würden. Auch könnte man auf diesem Wege, wenn man sich in die Parlamente hineinwählen lässt, das Gute gebieten und das Schlechte verbieten, sowie die Schari’a von Allah einführen. Genau der letzte Punkt ist jener, den viele Irregeleitete anführen, wenn sie sogenannte islamische Parteien wie die AKP in der Türkei oder Parteien in Ägypten oder sonstwo in der „muslimischen“ Welt, wählen und unterstützen.

Natürlich sollte jeder der zwischen Iman und Kufr unterscheiden kann – und das muss man um Muslim zu sein – nicht auf so eine falsche Argumentation hereinfallen.

Wie wir gesehen haben, ist es Schirk an den demokratischen Wahlen teilzunehmen. Daher kann ein Muslim niemals mit so einer Argumentation kommen.

Denn wenn man wegen einem Nutzen wählen dürfte, dann könnte man anführen: Wenn ein Kafir zu dir sagt: „Du bekommst 1 Million Euro. Aber du musst mit mir zusammen diese goldene Buddha-Statue anbeten!“

Darf man dann diesen Schirk begehen, weil man sich denkt, ich bete nur kurz den goldenen Buddha an und dann helfe ich den muslimischen Witwen und Waisen mit dem Geld und dies liegt im Interesse der muslimischen Gemeinschaft?

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12  Al-Quran al-Karim 9:11
13  Scheinargument
14  Nutzen





Durch dieses Beispiel erkennt man so Allah will, dass es niemals einen Nutzen gäben kann im Islam, an den demokratischen Wahlen teilzunehmen oder einen anderen Schirk zu begehen – außer man hat vor Muschrik zu werden und davor nehme ich meine Zuflucht zu Allah!

Die „gute Absicht“ in all diesen Angelegenheiten, ist in Wirklichkeit nur eine Einflüsterung des Satans, Allahs Fluch auf ihm.

Der Islam hat eben alle Tore zum Schirk geschlossen. Der Islam ist das Gegenteil des Schirk.
Der Gesandte von Allah, Allahs Frieden und Segen auf ihm, sagte:  
„Der Islam ist, dass du Allah anbetest und Ihm gegenüber keinen Schirk machst.“15


Und Allah weiß es am besten.



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15 Sahih al-Bukhari und Muslim